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Gedanken zum Herbst

Sanft leuchtet und wärmt die Sonne durch den Dunst.

Eine Stille liegt in der Luft und durchzieht die Wälder.

Ein braunes Blatt torkelt vom Busch und liegt zu meinen Füssen.

Es ist Herbst!

Eine eigene Sprache hat der Herbst in seinem

weichen Licht, in den Blättern, die

noch einmal farbigst aufleuchten um dann zu fallen.

Auf die Erde zu fallen, auf die Mutter Erde.

Wir nennen dieses Spiel, diesen Wandel:

Vergänglichkeit, Verwesung, Sterben.

Doch liegt nicht in allem, was Herbst ist, ein Keim neuen, kommenden Lebens?

Da ist ein sich Vorbereiten in den Wurzeln, Stämmen, Asten; über

den Winter hinaus auf den Frühling und Sommer! Mitten im herbstlichen

Vergehen: das neue Leben wird kommen, so sicher, wie das braune Blatt vor meinen Füssen liegt.

Du hast das gewollt und geschaffen, Du Schöpfer, Du Gott.

Lass uns eintauchen in den Sinn dieses Herbstes: Er ist der Weg zum

kommenden Leben.

Und wenn ich im Herbst des Lebens stehe, das neue, kommende, strahlendere Leben ist mir gewiss.

Es ist mir gewiss in IHM, der den Tod am Kreuz auf sich nahm, damit unser Tod nur ein Durchgang werde.

Ein Durchgang zur Fülle, zu Deiner Liebe, zum ewigen

Leben, so wahr, wie dieses braune Blatt zu meinen Füssen liegt.

Dank sei Dir für den Herbst: Du Leben, Du Liebe, Du Grund meiner Hoffnung!

AMEN

Aus: Franz Stauber, "Gebete aus der Tiefe"

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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